Wer sich auf seinem Weg aus der Angst befindet, der wird früher oder später mit Rückschlägen konfrontiert. Mit einer Angststörung, Panikattacken umzugehen ist in der Theorie eigentlich recht einfach, in der Praxis aber für die meisten Betroffenen ein steiniger Weg. Um so wichtiger ist es sich darüber im klaren zu sein, dass es Rückschläge geben kann und wird, und man wissen muss wie man mit diesen umgeht.
1. Akzeptieren, dass die Ängste wiederkommen können
Man sollte sich in jedem Fall darauf vorbereiten, dass die Ängste und Panik wieder auftreten können. Das ist auch überhaupt nicht schlimm, wenn man sich vergegenwärtigt, dass einem im Endeffekt nichts passieren wird. Eine Panikattacke ist zwar äußerst unangenehm und belastend, psychisch wie pyhysisch, aber nicht lebensgefährlich. Man wird weder tot umfallen, noch die Kontrolle verlieren oder verrückt werden. Wenn man sich darauf einstellt, dass die Angst wiederkehren kann wird sie einen nicht unvorbereitet treffen.
2. Ausharren, wenn die Ängste aufkommen
Das typische Vermeidungsverhalten ist in der Therapie einer Angststörung kontraproduktiv. Kurzfristig hilft es zwar die angstbelastete Situation zu verlassen und zu meiden, langfristig sind die Folgen fatal. Sobald die Angst aufkommt muss man versuchen so lange in der Situation zu bleiben, bis die Angst wieder abnimmt. Das ist hart und scheinbar kaum auszuhalten, da die Angst aber in jedem Fall irgendwann – meist spätestens nach einigen Minuten – nachlassen wird lernt man so, dass in der betreffenden Situation eben doch nichts von dem was man befürchtet hat passieren wird. Dieses im Endeffekt positive Erlebnis gehört zum wichtigen Lernprozess.
3. Weitermachen
Sobald die Ängste geringer werden unbedingt weiterüben. So anstrengend das auch ist, am Ende profitiert man durch ein Plus an Lebensqualität
4. Wenn es unerträglich wird
Sollte die angstbesetzte Situation scheinbar unerträglich werden kann man sich ein klein wenig aus der Situation entfernen, nicht jedoch komplett flüchten. Langsam ein wenig aus der Situation heraus, ein bissche zur Ruhe kommen und durchatmen.
5. Nach dem Fluchtimpuls gleich wieder zurück
Sobald der akute Fluchtimpuls nachlässt oder verschwindet sollte man schnellstmöglich die angstauslösende Situation wieder aufsuchen oder die angstbesetzte Aufgabe angehen.
6. Kleine Schritte – 5 vor, einen zurück
Dauerhafte Angstbewältigung, der dauerhafte Umgang mit Panikattacken erfordert einen Weg der kleinen Schritte. Es hilft sich zu vergegenwärtigen, dass jeder noch so kleine Schritt einen voran bringt. Und es ist auch kein Problem, wenn man nach 5 Schritten vorwärts mal einen zurück geht. Es bleiben ja immer noch 4 Schritte die man voran gekommen ist!
Fazit: Keine Wunder erwarten, geduldig bleiben
Der Weg raus aus Panikattacken und Angsterkrankungen heraus ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Entsprechend wichtig ist es sich weder zu überfordern, noch Rückschläge als Niederlagen zu betrachten. Wer konsequent den Weg der kleinen Schritte geht wird am Ende eine große Strecke zurückgelegt haben und im Rückblick feststellen, dass all die kleinen Schritte zusammengenommen ein ziemlich großer Schritt zurück zu mehr angstfreier Lebensqualität sind!