Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss

Angstpatienten sind oft Perfektionisten, schwer zufriedenzustellen und stellen an sich selbst sehr, sehr hohe Ansprüche. Natürlich sind hohe Ansprüche und Perfektionsstreben erst einmal nichts negatives. Allerdings stellen andere – wie z.B. der Arbeitgeber, Partner, Auftraggeber, Kunden, Freunde etc. – oft deutlich geringere Ansprüche, und man reibt sich unnötig auf, nur um den eigenen Maßstäben gerecht zu werden, obwohl man mit weniger Einsatz, Arbeit oder Zeit ein völlig ausreichendes Ergebnis erzielen und sich viel Stress ersparen würde.

Hohe Ansprüche verursachen ein hohes Stresslevel und sorgen für zu wenig Erfolgserlebnisse

Ich selbst bin z.B. gerade in meinem Beruf ein absoluter Perfektionist und Qualitätsfanatiker. Von mir selbst nur sehr schwer zufriedenzustellen, von anderen zumindest schwer. Ich verabscheue Pfusch und es fällt mir schwer Mittelmaß zu akzeptieren. Das war und ist einer der Gründe für ein sehr hohes Stresslevel. Denn im engen Korsett des Alltags lassen sich viele Dinge nicht in absoluter Perfektion realisieren und umsetzen, muss man sprichwörtlich auch mal »Fünfe gerade sein lassen«. Zudem teilen vielen Menschen die hohen Ansprüche nicht und können entsprechend vieles an Kritik und Unzufriedenheit nicht nachvollziehen. Woran man sich als Perfektionist stört, das fällt vielen selbst auf den zweiten Blick nicht auf.

Das Problem ist, dass man aufgrund der kaum erreichbaren eigenen Vorstellungen und Maßstäbe praktisch nie wirklich mit den eigenen und fremden Leistungen zufrieden ist. Erfolgserlebnisse stellen sich so kaum ein und man hadert praktisch immer mit allem. Kein Wunder, wenn sich das mittelfristig in Ängsten und Depressionen manifestiert.

Ansprüche an sich selbst und andere herunterschrauben – und sich viel Stress ersparen

 

Warum Klinikaufenthalte vielen Angstpatienten nicht helfen

klinikKnapp zwei Jahre ist mein eigener zeitweise stationärer, und dann in die Tagesklinik übergehender Psychiatrieaufenthalt jetzt her. Viel hat sich seither getan, aber da ich in der Klinik immer noch mein Paroxetin-Rezept abhole komme ich dort regelmäßig vorbei – und sehe dort immer wieder bekannte Gesichter unter den Tagesklinik-Patienten, die im Klinikgarten »entspannen«.

Mehrmals in der Tagesklinik – warum eigentlich?

Schon während meiner Zeit dort, schreckten mich die Horrorgeschichten einiger Mitpatienten, die schon zum dritten, vierten, fünften Mal dort ihr Programm abspulten.

Da stellt man sich dann schon die Frage, ob das denn überhaupt was bringt – was von eben diesen Wiederholungstätern auch vehement abgestritten wird.

Allerdings fiel mir schon sehr schnell auf, mit welch absonderlicher Einstellung die große Masse der Mitpatienten das ganze anging.

Wie läuft eine Tagesklinik-Behandlung bei Angsterkrankungen ab?

Für all jene, die damit noch nicht in Berührung kamen, muss man zunächst mal erklären wie das ganze abläuft. Von Montag bis Freitag gilt ein Stundenplan, mit verschiedenen Programmpunkten, bzw. »Fächern«, und zusätzlich gibt es Einzelgespräche, sowohl im festen Turnus, auch als ganz nach Bedarf.

Glücklicherweise habe ich noch einen Originalplan, von meinem Klinikaufenthalt, von dem ich hier mal beispielhaft den Dienstag einfüge:

  • 8:00 – 9:00 – gemeinsames Frühstück
  • 9:00 – 9:45 – Spaziergang mit der Gruppe (Walking)
  • 10:00 – 11:15 – Psychoedukation – hier lernt man Themen wie Stressbewältigung etc.
  • 11:15 -12:15 – Mittagessen
  • 12:30 – 14:00 – Problemlösungstraining
  • 14:15 – 15:30 – Körpertherapie (Traumreisen, einfache Gymnastik etc.)

Wie soll es funktionieren, wenn man sich die Rosinen rauspickt

Dummerweise ist es ziemlich einfach, sich als Patient nur die Dinge rauszupicken, auf die man Lust hat. Womit natürlich ganz schnell jedweder Erfolg unmöglich wird.

Die Psychologen und Psychiater, die die Pläne und Programme für Tagesklinikpatienten erarbeiten, die denken sich dabei ja etwas. Vom gemeinsamen Spaziergang über Körper-und Ergotherapie, bis hin zur Psychoedukation und Rollenspielen haben all diese Programmpunkte ihre Berechtigung und Bedeutung.

Backe, Backe Kuchen – Eier und Salz, das gibt keinen Kuchen!

So wie ein Kuchen bei dem ich wichtige Zutaten weg lasse, oder ein IKEA-Regal, bei dem ich nur die Hälfte der Bauteile nutzen will nichts werden, so wenig bringt ein Klinikaufenthalt etwas, bei dem ich entscheidende Bausteine der Behandlung einfach ausklammere.

Träge, faul und verbohrt – so sind leider viele Angstpatienten

Ich habe in meiner 10-wöchigen Klinikzeit nur 3 Mitpatienten quer durch alle Gruppen kennengelernt, denen ich zutraue dort nicht wieder aufzuschlagen. Weil sie die Tagesklinik als das begriffen haben, was es ist: eine Auszeit um sich und seine Probleme kennen- und verstehen zu lernen, und das Fundament für einen Weg raus aus der Angst zu gründen.

Der Rest der Patienten hatte »keine Lust auf Sport« – wobei Sport jegliche Bewegung umfasst die über das führen der Zigarette zum Mund hinaus geht – oder gaben in der Stressbewältigung so vielsagende Aussagen von sich wie »warum soll ich mich denn ändern, die anderen können sich doch auch ändern«.

Viele Angstpatienten – das gilt ja ähnlich z.B. auch für stark übergewichtige, Menschen mit Rückenleiden etc. – wollen einfach nicht begreifen, dass die Art und Weise wie sie bisher gelebt haben, sich verhalten und reagiert haben, sie zu dem angstbeladenen Wesen gemacht haben, das sich in die Tagesklinik flüchtet.

Eine Therapie erfordert Mitwirkung

Ich war zum Zeitpunkt als ich in die Klinik eingeliefert wurde dermaßen von Ängsten und Zwangsgedanken zerfressen, dass ich tränenüberströmt meiner Frau gestehen musste mich nicht mehr in unsere Wohnung zu trauen, aus der Angst heraus mich vom Balkon zu stürzen. Das geht über das Maß an Angst das viele Mitpatienten erlebt hatte so weit hinaus, dass ich daher vielleicht einen so großen Leidensdruck verspürte, dass ich das alles unbedingt wieder in den Griff kriegen wollte.

Daher lief ich schon nach 3 Tagen das erste Mal – für mich eine unglaubliche Herausforderung zu diesem Zeitpunkt – die 50m vom Haupt- zum Nebeneingang der Klinik wieder auf der Straße. Und dann jeden Tag ein bisschen mehr.

Jede Information wie ich meine Ängste in den Griff kriegen kann verschlang ich. Die Unterrichtsmaterialien wurden Abends nochmal durchgearbeitet. Die Ursachen und Wirkprinzipien versuchte ich zu verstehen, um zu begreifen, dass meine Ängste irrational und die körperlichen Auswirkungen eine extreme Überreaktion ohne echte Folgen bleiben.

Trainingslager Psychiatrie

Ich habe das ganze also wie eine Mischung aus Fortbildung und Trainingslager wahrgenommen. Und interessanterweise hatten die Mitpatienten die echte Fortschritte machten die selbe Sicht der Dinge.

Patienten die sich immer als Sonderfälle betrachteten, gegen jede physiologische Wahrscheinlichkeit rund um die Uhr maximale Panik empfanden – außer wenn sie gemeinsam mit anderen in der Raucherecke über die unfähigen Psychiater und Ärzte schimpften – und für die keine der Erkenntnisse der Forschung Anwendung fanden konnte, die gingen wie sie gekommen waren. Und konnten sich den nächsten Termin eigentlich gleich schon eintragen …

Ohne die eigene Mitwirkung geht gar nichts

Man kann also zusammenfassend sagen, dass die meisten Patienten die wegen einer Angsterkrankung mehrfach in eine Klinik müssen schlicht zu wenig mitwirken.

Eine Angsterkrankung ist nun mal kein Geschwür, das der kundige Chirurg herausschneidet und vor dem man dann Ruhe hat. Eine Angsterkrankung resultiert aus einem über einen langen Zeitraum manifestierten Fehlverhalten, dem falschen Umgang mit Stress, Problemen, Herausforderungen, fehlendem Selbstvertrauen – welches man aufbauen kann – und falschen Maßstäben die man an sich und andere anlegt.

Das kann man nicht von einem Tag auf den anderen ablegen, man kann und muss aber von einem Tag auf den anderen damit ANFANGEN!
Vor allem aber kann NIEMAND anderes diese Dinge für einen korrigieren. Psychologen, Psychiater und andere Ärzte fungieren hier nur als Coaches, und helfen z.B. mit begleitender Medikation um überhaupt eine Therapie möglich zu machen.

Die meiste Arbeit hat man immer noch selbst! Man muss sie nur in Angriff nehmen!

 

Entscheidungen – manchmal schmerzhaft, immer nötig

Entscheidungen
Entscheidungen

Tagtäglich müssen wir eine Fülle an Entscheidungen fällen. Das fängt bei einfachen Sachen an, wie z.B. der Frage ob wir eher die leichte Jacke anziehen mit dem Risiko zu frieren, oder doch eher die dicke Winterjacke mit der Gefahr zu schwitzen.

Je größer die Folgen, um so schwerer tun wir uns

Während bei der Wahl der passenden Jacke die Konsequenzen der – womöglich – falschen Entscheidung leicht abseh- und überschaubar sind, gibt es auch Entscheidungen die wesentlich umfangreichere Konsequenzen und weitreichende Folgen haben können.

Je größer die Risiken, je folgenschwerer die falsche Entscheidung sein könnte, um so schwerer tun wir uns damit eine Entscheidung zu fällen. Das gilt natürlich nicht nur für Angstpatienten.

Wichtige Entscheidungen aufzuschieben schafft massiven Stress!

Das Problem dabei ist: eine Entscheidung müssen wir in jedem Fall fällen. Und die negativen Folgen des Aufschiebens der Entscheidung sind oft schlimmer, als es die »falsche« Entscheidung wäre.

Natürlich müssen wir vor einer Entscheidung das für und wider abwägen. Aber wenn der Punkt überschritten ist, an dem wir keine neuen Erkenntnisse und Entscheidungsgrundlagen gewinnen, beginnt der emotionale Stress.

Beispiel aus der Praxis

Nehmen wir ein Beispiel aus der Praxis, bei dem eine aufgeschobene Entscheidung unnötigen Stress verursacht hat:

Ich musste kürzlich wegen einer Unverträglichkeit auf ein anderes Medikament umsteigen. Der Psychiater hat mir dazu klipp und klar gesagt, dass die nächsten 2 Wochen durch die Nebenwirkungen sehr unangenehm werden – und mir empfohlen mich für diesen Zeitraum arbeitsunfähig zu schreiben.

Nun bin ich aber ein Arbeitstier, liebe meinen Job und gestehe mir ungern Schwächen ein. Daher habe ich auf diese Option verzichtet, und statt dessen erstmal Tag für Tag entschieden, ob ich wieder fit genug bin arbeiten zu gehen.

Stress der nicht sein muss

Im Grunde habe ich damit aber einfach nur die Entscheidung verweigert, aufgeschoben, gesplittet. Wie hat sich wohl das wiederholte eingestehen, dass es »heute noch nicht geht« auf meine Psyche ausgewirkt? Baut das auf? Absolut nicht.

Nun arbeite ich zwar in der besten Firma die man sich vorstellen kann, habe ein gutes Verhältnis zu meinen Vorgesetzten. Aber wie fühlt es sich wohl an diese Tag für Tag vertrösten zu müssen, die Prognose in den Raum zu stellen, man säße Morgen wieder im Büro, und kann es dann doch nicht? Nicht gut.

Dabei war von Anfang an klar, dass die Nebenwirkungen des Medikaments mich erheblich einschränken würden, und selbst wenn ich den Weg ins Büro finden würde, ich dort nur einen Bruchteil meiner Leistung bringen könnte.

Also habe ich mich ebenso wie viele Angestellte die z.B. mit einer Erkältung dennoch ins Büro kommen, um die Entscheidung gedrückt der Empfehlung des Arztes zu folgen, mir eine Auszeit zu nehmen.

Folgen abwägen, Umstände akzeptieren, entscheiden

Warum tut man das? Zunächst mal will natürlich niemand in unserer Leistungsgesellschaft Schwäche zeigen. Wer krank zur Arbeit kommt, der zeigt besonderen Einsatz – glaubt man.

Das ist natürlich grandioser Unsinn. Wer krank zur Arbeit kommt riskiert unter Umständen Kollegen anzustecken, arbeitet mit stark reduzierter Leistungsfähigkeit, und behindert oft mehr als er oder sie nutzt. Wer krank ist, soll sich erholen, und sobald die volle Leistungsfähigkeit wiederhergestellt ist die Arbeit wieder aufnehmen.

Die Angst um den Arbeitsplatz, falsch verstandene Härte und Übermotivation führen dennoch dazu, dass wir uns oft zur Arbeit quälen, wenn eigentlich Erholung fällig wäre.

Manchmal muss man einfach die Umstände akzeptieren, und eine entsprechende Entscheidung fällen. Für mich heißt das z.B. AU als Konsequenz mehrerer abgebrochener Versuche schon wieder ins Büro zu gehen. Diese Entscheidung fiel mir sehr, sehr schwer. Zugleich ist mir aber eine enorme Last von den Schultern genommen worden, als ich die Entscheidung gefällt hatte. Und das ist bei praktisch allen größeren Entscheidungen im Leben so: in dem Moment, in dem wir endlich eine Wahl treffen, zu der wir stehen, gehen wir zwar das Risiko des scheiterns ein, laufen aber nicht mehr gedanklich in verschiedene Richtungen, was uns sprichwörtlich zerreißt!

 

Rückschläge: Hart, schmerzhaft, einschüchternd – aber unvermeidbar

Wie gerne würde ich in meinem Blog hier, passend zum Titel, nur von Fortschritten raus aus der Angst schreiben. In einer perfekten Welt ginge das – die Welt ist aber nicht perfekt.

Krankheit verstanden, Thema erledigt?

Und weil die Welt nicht perfekt ist, muss ich heute mal zu einem weniger erfreulichen Thema schreiben: der Rückkehr der Panik.

Vor nicht ganz einem Jahr hat mich meine Panik in die Psychiatrie gebracht. Eine stationäre Aufnahme war nicht mehr zu vermeiden, die Grenzen innerhalb derer man die Panik noch mit einfacheren Maßnahmen in den Griff bekommt waren überschritten.

Ich wurde schnell zum Musterpatienten. Ich begriff die Grundlagen der Erkrankung, ich verstand die Methoden sie in den Griff zu bekommen. Vordergründig war und ist das etwas positives. So schnell so fundamentale Fortschritte zu machen führt aber leider auch schnell in eine gewisse Arroganz.

Wer in alte Muster verfällt, muss mit alten Konsequenzen rechnen

Da ich die physischen und psychischen Grundlagen der Angsterkrankung durch fleißige Teilnahme an Therapiesitzungen, Psychoedukation, Selbststudium schnell verstanden hatte, und die Behandlung – in erster Linie auch die Konsequenzen für den Alltag – wunderbar anschlug, erschien mir die Angst plötzlich relativ leicht beherrschbar.

Das ist tückisch. Denn mit der Zeit schlichen sich alte Gewohnheiten ein, Gewohnheiten die das allgemeine Stresslevel anheben und schlussendlich wieder in die Panik führen.

In letzter Konsequenz hat das dann gestern zur ersten massiven Panikattacke seit meinem Klinikaufenthalt geführt. So massiv, dass mich wie in den schlimmsten Zeiten meine Frau auf dem Heimweg von der Arbeit einsammeln musste, weil ich alleine nicht konnte.

Wenn die Angst wiederkommt: realistisch bleiben

Natürlich war der erste Gedanke dann: jetzt ist alles umsonst gewesen, geht es wieder von vorne los.

Nein, das tut es nicht. Rückschläge sind völlig normal, und wenn man dann auch noch wie in meinem Fall so deutlich die Ursachen erkennen kann, dann ist es nur eine Frage der Zeit, wann die Panik wieder hochkocht.

In den letzten Monaten bin ich wieder in alte Verhaltensmuster verfallen. Es allen recht machen wollen, alle Aufgaben an sich reißen, statt zu delegieren, die eigenen Grenzen – physisch und psychisch – nicht akzeptieren, über, statt mit anderen reden – und so weiter und so fort.

Wie dumm ist es da, zu erwarten, dass das folgenlos bleibt?

Abbremsen, Abstand gewinnen, Konsequenzen ziehen

Das wichtigste, wenn die Angst in größerem Ausmaß wiederkehrt, wenn die Panikattacken oder – attäckchen wieder alltäglich werden: abbremsen, die Reißleine ziehen.

Wir alle sind weder Superman, noch Supergirl. Wir haben Grenzen, beschränkte Ressourcen und wir Angstpatienten dummerweise noch eine Erkrankung, die uns bei konstant zu hoher Belastung nicht einfach zusammenbrechen, sondern zitternd als machtlose Zombies zurücklässt.

Sobald sich die ersten Anzeichen einer solchen Überforderung, eines zu hohen Stresslevels bemerkbar machen, ist es dringend nötig sich zu bremsen und ein paar Fragen zu stellen – z.B.:

  • Mute ich mir zu viel zu?
  • Kann ich Aufgaben abgeben?
  • Gibt es Aufgaben die so unwichtig sind, dass es keine bedeutenden Konsequenzen hätte sie unerledigt zu lassen?
  • Kann ich mir Hilfe suchen?
  • Welche Möglichkeiten der Entspannung kann ich schnellstmöglich umsetzen?
  • Mit wem kann ich über meine Sorgen und Nöte reden?

Ziele: akuten Stress abbauen, Stressoren ausschalten

Man kann sich noch viele weitere Fragen stellen, im Kern drehen sich aber alle um zwei bedeutende Themen: wie kann ich meinen akuten Stress abbauen, wie kann ich die ursächlichen Stressfaktoren reduzieren?

Klingt nicht neu? Ist es ja auch nicht. Denn wenn die Angst zurückkommt, die Panikattacken sich wieder häufen, dann liegt das in der Regel nicht an neuen Auslösern, sondern daran, dass wir die alten einfach wieder ein wenig aus den Augen verloren haben.

Nicht dramatisieren, aber auch nicht bagatellisieren

Das wichtigste ist es, wenn man einen solchen Rückschlag erlebt, nicht zu dramatisieren. Ja, die wiederkehrenden Panikattacken sind mehr als nur unangenehm, die plötzlich wieder auftretenden Einschränkungen im Alltag erstmal sehr frustrierend.

Aber alles in allem ist das ganze nur ein unvermeidlicher Teil des Prozesses der dauerhaften Angstbewältigung.

Die Signale gilt es ernst zu nehmen, aber nicht zu dramatisieren. Treten die ersten Anzeichen einer massiven Verschlechterung auf, muss man schnellstmöglich die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Ohne dabei in blinden Aktionismus zu verfallen. Einfach nur realistisch bleiben, die eigene Situation mit einem gewissen Abstand betrachten und sich überlegen welche sinnvollen, zielführenden Konsequenzen man ziehen kann.

Welche das sein können, dazu wird es in den nächsten Tage einige Beiträge geben.

 

Was Angstpatienten von erfolgreichen Menschen lernen können

ErfolgAngsttherapie bedeutet Persönlichkeitsentwicklung. Etablierte Gewohnheiten mit negativen Auswirkungen müssen nicht etwa bis ins kleinste durchanalysiert werden, sondern vor allem durch neue, positivere Gewohnheiten abgelöst werden. Aus diesem Grund wird als sinnvollste Therapieform bei Angststörungen auch die Verhaltenstherapie empfohlen.

Therapie findet rund um die Uhr statt

Es macht wenig Sinn, einmal wöchentlich einen Therapeuten aufzusuchen, und zu hoffen, dass sich in den 45-60Min die man dort verbringt entscheidendes im eigenen Leben und Erleben verändert. Das funktioniert nicht, denn kein Therapeut kennt irgendwelche magischen Methoden, mit denen man wie auf Knopfdruck sein alltägliches Verhalten ändert. Ein Verhaltenstherapeut fungiert viel mehr als eine Art Coach. Einmal die Woche wird besprochen was war, wie man sich verhalten hat, und wie man sein Verhalten künftig anpasst und ändert, um mittelfristig seine Ängste abzubauen.

Den Großteil der Therapiearbeit übernimmt man selbst, indem man das was besprochen und geplant wurde im Alltag umsetzt.

Erfolgreiche Menschen machen vieles richtig

Bei der Arbeit an Gewohnheiten und Verhaltensweisen kann man dabei viel von erfolgreichen Menschen lernen. Dabei ist relativ egal auf welchem Gebiet diese erfolgreich sind, denn ob wir vom Sportler, Banker, Geschäftsführer oder Schüler/Studenten sprechen: es gibt viele Gemeinsamkeiten.

Informationen aufsaugen und für sich selbst relevantes ausfiltern

Als ich wegen meiner Panikattacken im Frühjahr 2015 in einer Tagesklinik – und zeitweise stationär – in Behandlung war, lernte ich eine ganze Reihe von Mitpatienten kennen. Was mir dabei recht schnell auffiel: totales Desinteresse und Verweigerung allem neuen gegenüber. Eine einzige Mitpatientin, zu der sich eine echte Freundschaft entwickelt hat, hatte das Ziel aus den angebotenen Behandlungen, der Psychoedukation, Rollenspielen etc. ebenso wie ich soviel wie möglich über die Angststörung und sich selbst zu lernen, um daraus entsprechende Schlüsse zu ziehen.

Der Rest der Mitpatienten verbrachte den Großteil seiner Zeit damit über das unfaire Schicksal zu lamentieren, sich dem eigenen Leid hinzugeben, und über die unfähigen Therapeuten und Ärzte zu schimpfen. Dazu das oft unerträgliche Gejammer »das hilft ja alles sowieso nicht«, »bei mir funktioniert das nicht«, usw.. Damit standen sich diese Leute bedauerlicherweise selbst im Weg, denn es wäre für jeden etwas passendes dabei gewesen, die Möglichkeit in Einzelgesprächen mit den persönlichen Therapeuten oder in den Gruppen an den eigenen Problemen zu arbeiten, etwas über die Krankheit zu lernen und so besser damit umgehen zu können wurde verschenkt. Bezeichnenderweise waren unter diesen Mitpatienten einige die die Tagesklinik seit Jahren regelmäßig aufsuchen müssen, weil sie nicht voran kommen.

Erfolgreiche Menschen tun so etwas nicht. Sie nutzen die gegebenen Möglichkeiten bestmöglich, holen sich Anregungen um sich zu bestimmten Themen weitergehend zu informieren, beteiligen sich mit Interesse und schauen was sie für sich aus dem ganzen mitnehmen können. Dabei ist es egal ob es um einen Vortrag, ein Fachbuch, eine Biographie, eine Gruppentherapie oder Kochtipps geht: aufmerksam bei der Sache sein, filtern was einem selbst helfen kann, und das dann umsetzen.

Ziele setzen – das Leben in die eigene Hand nehmen

Erfolgreiche Menschen haben Ziele. Und damit vielen Menschen mit Angststörungen etwas voraus.
Natürlich gibt es auch unter erfolgreichen Menschen die Ziele haben welche mit Angststörungen. Es gibt aber wesentlich mehr ziellos durchs Leben irrende Menschen mit Angststörungen, was auch relativ leicht zu erklären ist.

Wer keine Ziele hat, der fühlt sich dem Schicksal ausgeliefert. Wie soll man, wenn man denn nie irgendeiner Sache, irgendeinem Ziel entgegenstrebt, und dieses zu guter letzt erreicht, das Gefühl erleben etwas unter Kontrolle zu haben? Ohne Ziele durch Leben zu irren, bedeutet alles dem Zufall zu überlassen. Die Kontrolle über unser Leben haben also das Schicksal und andere. Schwachsinn? Natürlich!

Erfolgreiche Menschen, glückliche Menschen haben ZIELE. Zum Thema Ziele habe ich dabei schon einmal einen Blogpost verfasst, und werde da in Kürze auch nochmal etwas weiter ausholen, in einem weiteren Beitrag. Fürs erste nur soviel: Ziele zu haben bedeutet nicht, sich einem Leistungsdruck auszusetzen, oder dem Motto schneller, höher, weiter zu folgen. Ziele zu haben bedeutet einfach nur klar zu definieren was man erreichen will. Sei es eine berufliche Veränderung, eine Ernährungsumstellung, die Urlaubsplanung – wenn das Urlaubsziel Erholung ist, fliege ich nicht zum Ballermann 😉 – oder der Abbruch einer destruktiven Beziehung.

Erfolgreiche Menschen planen – und haben damit weniger Stress!

Ich selbst gehörte lange Zeit zu den schlecht planenden Chaoten. Nicht in allen Lebensbereichen, aber in zu vielen. Schlechte oder fehlende Planung sorgt aber unweigerlich für Stress.

In unserer heutigen Smartphone-Gesellschaft existieren so viele mächtige Apps, die man jedezeit dabei hat, die einem vieles abnehmen. Da hat einfach niemand mehr eine Ausrede für schlechte oder fehlende Planung. Und wer plant, gut plant, der wird durch erheblich weniger Stress und Überraschungen belohnt.

Es ist so einfach, sich jeden Morgen 5-10 Minuten Zeit zu nehmen, um sich einen Überblick zu verschaffen, was man geschafft hat und abhaken kann, was am nächsten Tag ansteht, Prioritäten zu setzen, und so zu wissen, was auf einen zukommt. Vor allem aber immer wieder auch zu sehen, was man geschafft hat!

Abends die To-Do-Liste für den vergangenen Tag durchzusehen, und einen Großteil der Aufgaben erledigt zu haben, das zeigt einem voran gekommen zu sein, etwas geschafft zu haben. Ein positives, gesundes Gefühl!

Erfolgreiche Menschen leben gesund

Ja. Das stimmt nicht in allen Fällen, das stimmt schon. Im großen und ganzen kann man jedoch feststellen, wer im Sport, Beruf, Leben über einen langen Zeitraum konstant erfolgreich ist, der legt Wert auf einen gesunden Lebensstil.

Gesunde Ernährung, Zeiten der aktiven Erholung, Sport, gesunder Schlaf. Gerade für Angstpatienten ist es von enormer Bedeutung ihren Körper zu kennen, und zu kontrollieren. Die körperlichen Symptome einer Panikattacke wiegen schwerer, wenn man befürchten muss, dass aufgrund der fehlenden Bewegung und schlechten Ernährung die Schmerzen in der Brust womöglich doch von einem Herzinfarkt herrühren.

Fit zu sein, ausreichend Puffer zu haben, um auch stressreiche Zeiten physisch wegstecken zu können, macht vieles einfacher.

Erfolgreiche Menschen bereiten sich vor

Vor ein paar Jahren musste ich aus Termingründen ein Seminar ohne echte Vorbereitung geben. Ich hatte mich breitschlagen lassen, weil ich nicht »Nein« sagen konnte, und wich damit von meinem üblichen Workflow ab.

Während ich sonst selbstbewusst und entspannt vor meinem Publikum stand, war bei diesem Seminar nicht nur mein Selbstvertrauen nach 5 Min. im Eimer, es war auch für die Teilnehmer eine herbe Enttäuschung.

Eine gute Vorbereitung schützt vor bösen Überraschungen, sorgt für Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit. Wer gut vorbereitet ist, spart sich eine Menge unnötigen Stress!

Morgen folgen ein paar Tipps für Rituale, die den Alltag für uns Angstpatienten einfacher machen.

 

 

 

Die App die mich vor Panikattacken schützt

App gegen PanikattackenEine App, die vor Panikattacken schützt? Wie geht das? Nun, wer jetzt eine App zur Konzentrationslenkung, eine Spieleapp die volle Aufmerksamkeit erfordert oder ähnliches erwartet, den muss ich leider enttäuschen.

Stress reduzieren ist manchmal ganz einfach

Bekanntlich ist eine der Hauptursachen für Angststörungen und daraus resultierende Panikattacken ein dauerhaft zu hohes Stressniveau. Einerseits ist es dann wichtig den bereits vorhandenen Stress aktiv abzubauen. Da kommen Entspannungstechniken, aktive Erholung, Sport und ähnliches in Betracht.

Noch viel wichtiger ist es jedoch die Ursachen des dauerhaft erhöhten Stresslevels zu finden, und daran zu arbeiten. Sonst würde man mit Stressabbau zwar die Symptome bekämpfen, nicht jedoch die Ursachen. Leider ist dieses rumdoktern und unterdrücken von Symptomen in der Behandlung von Angststörungen eher die Regel als die Ausnahme. Statt seinen Alltag und Lebensstil zu hinterfragen werden Benzos oder andere Beruhigungsmittel genommen, zur Flasche oder dem Joint gegriffen – und so jahrelang kein echter Fortschritt erzielt.

Aber das ist ein anderes Thema. Zurück zu meiner »Anti-Panikattacken-App«.

Stressfaktor: mangelnde Organisation

Wer mich privat oder im Berufsleben länger kennt, der weiß was für ein Chaot ich immer war. Jede Aufgabe bereitwillig annehmen, keine Scheu sich reinzuhängen, aber organisiert wie der Bau des BER: das totale Chaos.

Das führte immer wieder dazu, dass ich wichtige Aufgaben schlicht vergaß, während ich Stunde um Stunde mit irrelevantem verschwendete. Nicht selten kam es dann vor, dass mich kurz vor einer Deadline ein Kunde, bzw. nach Beendigung meiner Selbstständigkeit meine Chefs, auf Dinge ansprach für die ich zwar alle Zeit der Welt gehabt hätte, die ich dann aber einfach nicht mehr auf dem Radar hatte. Die Konsequenz: Stress, Hektik, verpasste Abgabetermine, schlechter Schlaf, Nacharbeiten nach Feierabend, zerfaserte Arbeitsabläufe.

To-Do-Listen entlasten das Gehirn und schaffen Struktur

Es ist wissenschaftlich vielfach belegt, dass simpel zu führende To-Do-Listen zu einer enormen psychischen Entlastung führen. Man muss Aufgaben nicht im Kopf behalten, kann sich Zwischen- und Zeitziele setzen und die Kapazitäten des Gehirns für wichtigeres nutzen.

Aufgaben schwarz auf weiß vor sich zu haben ermöglicht diese zu priorisieren, zu hinterfragen und entsprechende Zeitfenster einzuplanen. Nicht zuletzt sorgt das führen einer To-Do-Liste auch dafür, dass scheinbar unzählige zu erledigende Aufgaben sich als überschaubar und absolut beherrschbar erweisen. Das Chaos im Kopf klart auf, das abhaken erledigter Aufgaben sorgt für ein Erfolgserlebnis und hebt die Motivation, schließlich kommt man mit jeder erledigten Aufgabe seinem Tages-, Wochen- oder Monatsziel näher.

Eine To-Do-Liste hilft Überforderung vorzubeugen

Ebenfalls ein wichtiger Punkt: eine To-Do-Liste verschafft einem einen realistischen Überblick über die momentane persönliche Be- und Auslastung. Damit kann man effektiv der Überforderung vorbeugen, indem man Grenzen setzt, Aufgaben zu delegieren versucht, oder schlicht hinterfragt ob die Aufgaben denn tatsächlich erledigt werden müssen.

Meine To-Do-App: Wunderlist

Ich persönlich setze seit dem Sommer 2015 auf die kostenlose Variante von Wunderlist. Erhältlich in den App-Stores für Android, IOS und WindowsPhone, und selbstverständlich auch als Desktop-App für PC und Mac – sowie als Onlinevariante die im Browser läuft.

Wunderlist bietet mir alles, was ich brauche, unter anderem:

  • Anlegen beliebig vieler Listen
  • Termin- und Erinnerungsfunktion
  • Möglichkeit Teilziele zu definieren
  • Möglichkeit Listen mit anderen zu teilen – damit für einfaches Projektmanagement geeignet
  • und noch vieles mehr

Feuerprobe beim TONERDUMPING-Shop-Relaunch

Ende 2015 stand als erstes Großprojekt – nach meiner stationären psychiatrischen Behandlung aufgrund der Angststörung im Frühjahr – der Relaunch des Online-Shops von TONERDUMPING – meinem Arbeitgeber – an.

Ohne mit technischen Details zu langweilen, kann man ein solches Projekt als durchaus komplex betiteln. Viele Aufgaben sind zu erledigen, dazu kam mit dem Relaunch auch noch ein Serverumzug, der sich als nicht ganz unkompliziert erwies.

Als Leiter Design & Development hatte ich hier einen Großteil der Verantwortung dafür zu tragen, dass unsere Kunden weiter Toner, Druckerpatronen und Bürozubehör kaufen können. Vertraut mit unseren Zahlen war mir bewusst, welche finanziellen Einbußen jede Verzögerung sowohl unmittelbar als auch mittelfristig bedeutet.

Dank Wunderlist immer im grünen Stressbereich

Natürlich war dieser Relaunch Stress pur. Allerdings dank Wunderlist, welches ich auch den anderen Beteiligten aufgedrückt hatte immer im grünen Bereich! Und in erster Linie der antreibende, motivierende Eustress.  Ich kann nicht beurteilen, wie ich in dieser heißen Phase auf andere gewirkt habe. Innerlich war ich jedoch positiv angespannt, aber nie überfordert: denn mit meiner To-Do-Liste hatte ich immer die Gewissheit nichts relevantes vergessen zu können!

Das beruhigt, und sorgt dafür, dass man sich auf die jeweils aktuelle Aufgabe konzentrieren kann, statt im Hinterkopf zu haben, ob man womöglich was vergessen hat.

Nummer 1 der Angsthierarchie während des Shop-Relaunchs in Angriff genommen

Ich war letztendlich sogar so entspannt und ausgeglichen, dass ich ausgerechnet in dieser heißen Phase die Nummer 1 auf meiner persönlichen Angsthierarchie – das Zug fahren – in Angriff nehmen konnte. Erfolgreich, und nachhaltig. Seither bisher keinen Rückfall, und das bei fast täglichen Zugfahrten.

Starten mit einer Videoanleitung

In den nächsten Tage erleichtere ich interessierten den Einstieg mit einer kurzen Videoanleitung zu den Basics von Wunderlist. Selbstverständlich gibt es auch noch zahlreiche Alternativen. Abraten würde ich hingegen von Papier und Stift – diese machen an anderer Stelle immer noch am meisten Sinn, im Falle einer To-Do-Liste bietet moderne Softwarelösungen aber einfach zahlreiche Vorteile!

 

 

 

»Es ist wie es ist« – Gegebenheiten die wir nicht ändern können akzeptieren

Hin und wieder sind wir alle in unserem Leben mit Gegebenheiten konfrontiert, die uns nicht gefallen, die nicht unseren Vorstellungen entsprechen, die unsere Pläne durchkreuzen, mit denen wir uns aber arrangieren müssen.

Wenn die Sonne nicht scheint, dann scheint sie eben nicht!

Ich bin Anhänger der Theorie, dass unsere Gedanken unsere Realität formen, glaube nicht an Schicksal. Aber egal wie sehr wir uns die richtigen, positiven, konstruktiven Gedanken mache, wie sehr wir uns in positivem Denken üben, ob es regnet oder die Sonne scheint, das können wir nicht beeinflussen.

Und nicht nur das Wetter, auch viele andere äußere Umstände entziehen sich unserem Einfluss. Und je weniger wir solche äußeren Umstände beeinflussen können, um so destruktiver und psychisch ungesünder ist es mit ihnen zu hadern. »Es ist wie es ist«, akzeptieren und das beste daraus machen!

Ungesunde »Hätte, wäre, wenn«-Gedanken

Nehmen wir mal an, wir haben als stressgeplagter Angstpatient nach Monaten der Angst vor dem Bahn fahren beschlossen heute unsere erste Exposition in Angriff zu nehmen – und dann fährt aufgrund eines spontanen Streiks, Störungen im Betriebsablauf oder Temperaturen außerhalb des Bereichs für den unsere modernen deutschen Schienentransportmittel konzipiert sind – ca. 14°C-20°C – plötzlich kein Zug.

Sich nun Vorwürfe zu machen, den Versuch als gescheitert anzusehen, die Angst als so übermächtig anzusehen, dass sie auf verschlungenen Wegen die Bahnen nicht fahren lässt um uns eins auszuwischen, ist der psychischen Gesundheit alles andere als zuträglich. Dumm gelaufen, aber es ist wie es ist!

Umstände hinnehmen und das beste daraus machen!

Viel zielführender ist es, in einer solchen Situation die Umstände zu akzeptieren, zu analysieren und dann das beste daraus zu machen. Bezogen auf das Beispiel mit der geplanten ersten Zugfahrt nach Monaten der Angst könnte man nun statt dessen überlegen welche Aufgaben der Angstbewältigung man in Angriff nehmen kann, wenn man denn eh schon am Bahnhof ist.

Hat man vielleicht auch Angst vor größeren Menschenmengen? Vor längeren Aufenthalten an öffentlichen Plätzen, oder dergleichen? Warum nicht den Weg zum Bahnhof, statt ihn als gescheitert anzusehen, nutzen, um sich in einem Café im Bahnhof einen Cappuccino gönnen? Womöglich schafft man hier sogar zwei Fliegen mit einer Klappe: sich eine Belohnung für den Versuch gönnen und zugleich an der Angst vor Menschen und öffentlichen Plätzen arbeiten?

Negatives zu positivem verkehren – DAS ist die Kraft des positiven Denkens

So zu agieren, aus den äußeren Umständen das beste zu machen, das ist eine gelebte Form des positiven Denkens! Nichts abstraktes, komplexes, sondern eine simple Anpassung des alltäglichen Denkens und Verhaltens die mit jeder Wiederholung unsere psychische Gesundheit und unseren Seelenfrieden stärkt. Unschwer zu verstehen, warum wir mit einer solchen Denkweise zufriedener und ausgeglichener durchs Leben gehen als wenn wir unsere Zeit damit vergeuden uns über Dinge zu ärgern, die wir nicht ändern können.

Ein Beispiel aus der persönlichen Praxis: wenn die Hexe schießt…

Während ich diese Zeilen zu Papier – bzw. zu WordPress – bringe, sitze ich mit schmerzgekrümmten Rücken vor dem Notebook. Ein Hexenschuss mit resultierender Schmerzskoliose setzt mit vorübergehend recht enge Grenzen, was die Gestaltung meines Alltags angeht.

»Schmerzskoliose«? Wer je eine hatte, dem muss man den Begriff nicht erklären, für alle anderen: statt in der Rückenansicht gerade zu verlaufen, macht die Wirbelsäule fröhliche Kurven, sieht von hinten wie ein S aus, die Hüfte hängt schief, und man fragt sich unweigerlich seit wann Hexen mit Panzerfäusten statt Pfeilen schießen. Extrem schmerzhaft und mitunter sehr hartnäckig.

Akzeptieren statt zu hadern

Seit gut 10 Tagen kämpfe ich nun also mit den Schmerzen, kann mich inzwischen wieder in gewissen Grenzen normal bewegen, es fehlt aber noch jeder Puffer um auch nur die kleinste ungewöhnliche Bewegung zu verkraften. Trotz aller erdenklichen Maßnahmen lässt sich die Heilung nur bis zu einem bestimmten Punkt beeinflussen. Gerade für das letzte bisschen Erholung, um wieder auch ungewohnte Bewegungen, Erschütterungen, langes sitzen am Schreibtisch oder auch bloß das fahren auf einer durchschnittlichen Berliner Straße mit Schlaglöchern in denen ein Smart verschwinden könnte verkraften zu können ist eine gewisse Zeit notwendig.

Homeoffice, Lektüre und aufgeschobenes

Nun könnte ich an der Situation verzweifeln und mich als ausgewiesener Workaholic rund um die Uhr ärgern, was an Arbeit in meinem Büro bei TONERDUMPING liegen bleibt. Ich gebe zu: das habe ich auch! Bis zu dem Punkt an dem in leuchtenden Lettern »Es ist wie es ist« vor dem inneren Auge erschien.

Ich kann aber auch einfach das beste daraus machen: Lesen, wozu sonst oft die Zeit fehlt. Mich fortbilden, beispielsweise mit Lehrvideos bei video2brain. Im Rahmen meiner Möglichkeiten im HomeOffice arbeiten. Die Zeit der Wärmetherapie zugleich für PMR nutzen, und so weiter und so fort…

Fazit: Hinnehmen und das beste draus machen

 

Egal welche Pläne wir haben, egal was uns dazwischen kommt, es gibt immer eine Möglichkeit aus den gegebenen Umständen das beste zu machen. Und wer dieses Denken konsequent anwendet, der wird im Alltag definitiv in vielerlei Form davon profitieren, sich besser fühlen, mehr erreichen und weniger grübeln. Ausprobieren!

Profisportler, Unternehmer, Panikopfer: Rich Gaspari

Screenshot: gasparinutrition.com
Screenshot: gasparinutrition.com

Panikattacken machen vor niemandem halt. Das wurde mir erst kürzlich wieder einmal bewusst, als ich den ersten Teil einer Videoserie von »Gaspari Nutrition« aus dem Jahr 2013 bei youtube anschaute.

Rich Gaspari – erfolgreicher Sportler, erfolgreicher Unternehmer, und trotzdem Panik

Rich Gaspari, der Gründer von Gaspari Nutrition, einer Firma die Nahrungsergänzungsmittel für Sportler herstellt, war in den 1980ern einer der weltweit erfolgreichsten und populärsten Profi-Bodybuilder. Nach seiner Laufbahn als aktiver Wettkampfbodybuilder baute er die Firma Gaspari Nutrition aus dem Nichts auf. Ganz klassisch wurde in der heimischen Garage begonnen, und mit viel Engagement, Arbeit und Zielstrebigkeit eine – vor allem in den USA – extrem erfolgreiche Marke aufgebaut.

Workaholic, Kontrollfreak, Perfektionist – das ideale Opfer für Panikattacken

Dabei ist in der Szene bekannt, dass Rich Gaspari ein extrem ehrgeiziger und perfektionistischer Workaholic ist. Mit dem wachsenden Erfolg wurde die Arbeit natürlich immer mehr, und entsprechend der Stress, die Verantwortung immer größer, und die Zeiten der Ruhe und Entspannung immer kürzer. Die klassische Vorgeschichte von Panikattacken und Angsterkrankungen.

Im ersten Teil der Videoserie »Walking the Walk« erzählt er – ab ca. 7:30Min – davon wie ihn dieser Dauerstress in eine Panikattacke mit Krankenhausaufenthalt führte. Das er lernen musste zu delegieren, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, den richtigen Menschen zu vertrauen und auch einfach mal abzuschalten.

Ein Beispiel das zeigt: Panikattacken können jeden treffen. Und sind kein Grund sich zu schämen!

Hier das Video:

Ständiger Zeitdruck – warum eigentlich? (Teil 1)

Ein dauerhaft erhöhtes Stressniveau ist in vielen Fällen auslösender Faktor für eine Angststörung. Und was ist stressiger als ständig unter Zeitdruck zu stehen, immer das Gefühl zu haben hetzen, eilen und Tempo machen zu müssen – nur um dennoch immer wieder festzustellen, was alles liegen geblieben ist. Woher kommt dieser ständige Zeitdruck, und was kann man dagegen tun?

Äußere Faktoren – die Zeitfresser

Äußere Faktoren lassen sich scheinbar nicht wirklich kontrollieren oder beeinflussen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn viele Zeitfresser kann man durchaus abstellen oder umgehen. Zu den äußeren Faktoren zählen beispielsweise:

  • weite Arbeitswege
  • unklar formulierte oder ständig wechselnde Aufgabe(n)
  • häufige Unterbrechungen durch Kollegen, Kinder, Partner
  • unzuverlässige Kollegen und Mitarbeiter
  • Wartezeiten z.B. beim Einkaufen, Mittagessen o.ä.
  • fehlende oder mangelhafte Vorbereitung auf anstehende Aufgaben

Erstaunlicherweise fällt vielen bereits beim lesen auf, dass man diesen Zeitfressern teilweise recht einfach beikommen kann, wenn man sich dieser erst einmal bewusst ist.

Picken wir als Beispiel doch einfach mal unklar formulierte oder ständig wechselnde Aufgaben heraus. Was kann man dagegen tun? Das hängt zunächst mal davon ab, von wem die Aufgabe kommt. Nehmen wir an, es handelt sich um die Arbeitsaufgabe, die einem der direkte Vorgesetzte gibt. Warum ist diese nicht klar definiert? In vielen Fällen einfach nur deshalb, weil wir nachlässig sind und typischerweise folgende Schritte auslassen:

Aufgaben schriftlich fixieren

Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Menschen sich Aufgaben bzw. die Bestandteile von Aufgaben oder Aufträgen nicht notieren. Das notieren entlastet uns nicht nur, weil wir uns nicht merken müssen was ansteht, sondern es jederzeit nachlesen können. Es erleichtert auch die aufgabenbezogene Kommunikation enorm. Wir sparen uns häufiges nachfragen, wir sparen uns den Ärger von Erinnerungslücken, wir haben eine klar ausformulierte Aufgabe, die wir zielstrebig und effizient anpacken können.

Kommt also eine neue Aufgabe rein, sollte man es sich zur Gewohnheit machen, diese zu notieren und sofort mit dem Auftraggeber, Vorgesetzten, Kollegen abzuklären ob man alles richtig verstanden hat. Sobald bei Details Unklarheiten aufkommen klärt man diese ab bevor man an der Aufgabe weiterarbeitet, und sich so womöglich zusätzliche Arbeit aufhalst.

Unterbrechungen – manchmal auch ganz einfach abzustellen

Picken wir das nächste Beispiel heraus: häufige Unterbrechungen durch Kollegen, Kinder, Partner. Auch hier kann Abhilfe recht einfach sein, wenn man sich einige simple Regeln auferlegt. Vom anbringen eines »Bitte nicht stören«-Schildes an der Bürotür bis hin zu klar definierten Zeitfenstern zuhause. Wer zuhause arbeitet, kann Unterbrechungen und den berühmten Sägezahneffekt relativ einfach unterbinden, wenn Arbeitszeiten klar begrenzt werden. »Kinder, bis 17:00Uhr habe ich zu tun, danach gehöre ich euch!«, eine klare Ansage, die nicht nur den Kindern, sondern auch einem selbst klare Rahmenbedingungen auferlegt an die man sich unbedingt auch halten sollte. Weniger Stress durch klare Strukturen.

Schlechte Vorbereitung – selbst schuld

Häufig sorgt auch eine schlechte Vorbereitung für Zeitdruck und unnötigen Stress. In der Vergangenheit habe ich eine ganze Reihe an Seminaren gegeben. Die ersten waren in Sachen Vorbereitung eine echte Katastrophe: fehlende Kabel für den Beamer, Technik vor Ort nicht getestet, Raumakustik nicht beachtet und so weiter, und so fort. Entsprechend unentspannt und hektisch war ich zumindest in den ersten Minuten des jeweiligen Seminars.

Später legte ich mir eine ausführliche Checkliste an, die alles wichtige enthielt, was es vorher abzuklären galt. Ein früheres Erscheinen am Seminarort für eine entspannte, unmittelbare Vorbereitung tat ihr übriges. Das Ergebnis waren entspannte Seminare in denen man sich auf das Kernthema konzentrieren konnte, statt sich mit technischen Problemen etc. herumschlagen zu müssen.

Natürlich gibt es hin und wieder Situationen in denen es an Vorbereitungszeit und -möglichkeiten fehlt. Aber wenn wir ehrlich mit uns selbst sind: das ist die Ausnahme. Meist hat man durchaus genügend Möglichkeiten zur Vorbereitung, lässt diese aber ungenutzt.

Wartezeiten die nicht sein müssen: Einkauf, Essensbestellungen etc.

Auch Zeitdruck und Stress der durch lange Wartezeiten beim einkaufen, Essensbestellungen für die Mittagspause etc. entsteht lässt sich einfach abstellen. Alles was dafür nötig ist, ist ein wenig Planung und gegebenenfalls Vorarbeit.

In meiner Kindheit und Jugend hatten wir in Deutschland noch ein – meiner persönlichen Meinung nach – absurdes Ladenschlussgesetz. Damals konnten sicher viele Arbeitnehmer den Einkauf relativ schlecht in ihren Tagesablauf integrieren. Heute jedoch, wo man in den meisten Gegenden problemlos bis 20-23:00Uhr einkaufen gehen kann, gibt es wenig Gründe warum man seinen Einkauf als stressanfälliger Mensch in die Stoßzeiten legen müsste.

Was das Essen für die Mittagspause angeht kann man sich viel Stress ersparen, wenn man sich einfach etwas mitnimmt, statt zu bestellen, in den Imbiss nebenan oder die Kantine zu gehen. Wer die Vorteile eines solchen Essens – soziale Kontakte, gemeinsame Pause – so sehr schätzt, dass die Nachteile vernachlässigbar erscheinen, dem möchte ich seine Mittagsgewohnheiten nicht madig machen. Für andere, die z.B. in einem separaten Pausenraum im Büro essen, kann das mitbringen des Mittagsessens von zuhause eine simple aber effektive Methode sein an dieser Stelle Stress zu reduzieren.

Fazit: viele äußere Faktoren für ständigen Zeitdruck lassen sich verhältnismäßig einfach abstellen

Die Beispiele zeigen, dass viele äußere Faktoren für Zeitdruck sich schnell und einfach abstellen lassen, wenn man einige schlechte Gewohnheiten ablegt, neue Gewohnheiten etabliert und an der einen oder anderen Stelle sein Verhalten ändert. Im zweiten Teil des Artikels wird es um die inneren Faktoren für Zeitdruck gehen.

Von der Gratifikationskrise zur Depression oder Angststörung

»Gratifi… was?« – was ist denn das jetzt schon wieder? Ein Fachbegriff für etwas das hunderttausende Arbeitnehmer ebenso kennen wie Eltern, hilfsbereite Freunde und dergleichen. Kurz auf den Punkt gebracht: als Gratifikationskrise bezeichnen Psychologen eine Situation in der man fortgesetzt zu wenig Anerkennung, Wertschätzung und Belohnung für enormes Engagement, überdurchschnittliche Leistungen und großen Einsatz erhält. Kommt Ihnen bekannt vor? Kein Wunder, Gratifikationskrisen führen oft zu Belastungsstörungen die sich im Extremfall bis hin zur Angsterkrankung entwickeln.

Das Ungleichgewicht zwischen Leistung und Gegenleistung

Der Begriff der Gratifikationskrise wird in erster Linie im Zusammenhang mit der Arbeitswelt genutzt. Nach dem Modell der Gratifikationskrise treten Erkrankungen auf, wenn man sich stark verausgabt und dafür keine angemessene Gegenleistung erhält. Dabei geht es wohlgemerkt nicht nur um finanzielle Gegenleistungen. Wer besonderen Einsatz zeigt, ob in Form von Zeit, Wissen, Engagement, Verantwortung, Identifikation mit dem Arbeitgeber und dergleichen, hierfür aber nicht entsprechende Anerkennung, Respekt, Bezahlung, Förderung, sozialen Status, Weiterbildungsmöglichkeiten etc. erhält, der wird früher oder später unter diesem Ungleichgewicht leiden.

Es ist sicher kein Zufall, dass sich unter Angstpatienten viele Menschen aus Pflegeberufen finden. Wer etwa in der Altenpflege große Verantwortung übernimmt, enormen psychischen Belastungen ausgesetzt ist, Schichtarbeit und absurde Zeitvorgaben ertragen muss und dafür zugleich eine miserable Bezahlung, praktisch keine Arbeitsplatzsicherheit und ein eher negatives Bild in der Öffentlichkeit hinnehmen muss, der kann psychisch eigentlich kaum gesund bleiben.

 

Und wie kann man Gratifikationskrisen vermeiden?

In einer perfekten Welt würden Arbeitgeber besondere Leistungen angemessen honorieren, würden zusätzliche Verantwortungsbereiche entsprechende Gehaltsanpassungen nach sich ziehen, würde Einsatz durch Lob und Förderung belohnt und anerkannt. Angestellten die besonderes Engagement in bestimmten Bereichen zeigen würden Möglichkeiten zur Fortbildung geboten. Mitarbeiter die eine hohe Identifikation mit ihrer Tätigkeit und ihrem Arbeitgeber zeigen würden Verantwortung erhalten und Vertrauen genießen, und so weiter und so fort. Nur: wie wir alle wissen leben wir in keiner perfekten Welt. Daher muss jeder einzelne Arbeitnehmer der von einer Gratifikationskrise bedroht ist selbst schauen, was er tun kann um diese abzuwenden!

Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss!

»Dienst nach Vorschrift« – für viele – da zähle ich mich selbst uneingeschränkt dazu – ein Motto mit dem man sich nicht identifizieren kann und will. Aber im Sinne der psychischen Gesundheit in manchen Fällen sinnvoll. Wer für seinen Einsatz keine angemessene Gegenleistung erhält, der tut sich selbst keinen Gefallen, wenn er dieses Engagement an einen Arbeitgeber verschwendet der dieses nicht zu schätzen weiß. In manchen Fällen mag ein Wechsel des Arbeitgebers sinnvoll sein, denn Unternehmen die der »perfekten Welt« nahe kommen gibt es durchaus. Wer jedoch z.B. in einem Pflegeberuf arbeitet, der kann diese Arbeitgeber – leider – lange suchen. Dabei sollte jeder Arbeitgeber froh sein, wenn er Mitarbeiter hat, die besonderen Einsatz zeigen.

Wenn man aber mit 60% Einsatz auf dem Niveau der Kollegen liegt und die selbe Gegenleistung erhält wie bei 100% Einsatz, warum sollte man dann 100% geben? Das Sprichwort »Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss.« bringt es auf den Punkt. Wer mehr tut als er muss, der verausgabt sich nur völlig unnötig. Wenn man mit 60% Einsatz das Maximum an möglicher Gegenleistung erhält, dann ist man gut beraten die verbleibenden 40% entweder als Reserve zu betrachten, und sich so ein entspannteres Leben zu machen, oder sie anderweitig einzusetzen. Beispielweise in ein anspruchsvolles Hobby, ein Ehrenamt, soziales Engagement, persönliche Weiterbildung oder ähnliches. Möglichkeiten gibt es viele.

Wie man sich zu diesem »Dienst nach Vorschrift« erzieht, dazu mehr in einem in Kürze folgenden Artikel! Und in einem weiteren Artikel geht es dann natürlich auch darum, wie man einen Arbeitsplatz findet, in dem das persönliche Engagement auf einen fruchtbaren Boden fällt – denn genau das wünschen sich die meisten engagierten Arbeitnehmer, die dann nicht gegen ihre Natur ihre Leistungen runterschrauben und einschränken müssen.