Die genaue Beobachtung und Analyse der Angst, bzw. Ängste ist sowohl für die Diagnostik als auch für die erfolgreiche Behandlung einer Angststörung von großer Bedeutung. Je genauer man seine Ängste, Panikauslöser und Symptome beschreiben kann, um so gezielter und effektiver kann man selbige behandeln. Ein Angsttagebuch zu führen ist daher äußerst sinnvoll und empfehlenswert.
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Wie führt man ein Angst-Tagebuch?
Ein Angsttagebuch lässt sich sehr einfach und effektiv in tabellarischer Form führen. Das erleichtert die Auswertung und sorgt dafür das alle für die Analyse und Behandlung der Angst und Panikattacken relevanten Informationen erfasst werden. Mir persönlich hat die tabellarische Erfassung auch dabei geholfen die Angstbeobachtung weniger emotional anzugehen – es wird zu einem standardisierten, technischen Vorgang. Eine entsprechende Vorlage zum ausdrucken biete ich kostenlos zum Download an.
Erfasst werden im Angsttagebuch:
- Wie oft, in welchen Situationen und zu welchen Tageszeiten Angst und Panikgefühle oder gar Panikattacken auftreten
- Wie die Angst ausgelöst wird. Also entweder kognitiv (durch ängstliche Gedanken), physiologisch (also durch körperliche Symptome oder Beschwerden) oder motorisch (z.B. zittern, Krämpfe oder durch das begeben in eine Angstsituation).
- Die gefühlte Intensität
- Welche – meist immer in gleicher Form wiederkehrenden – Gedanken aufkommen
- Welche Reaktion erfolgt – also z.B. Flucht, Vermeidung oder Aushalten
Nicht direkt in oder nach der Angst schreiben
Die Eintragungen in sein Angsttagebuch sollte man in ruhigem Momenten, oder beispielsweise am Abend in aller Ruhe vornehmen. Direkt in einer Panik, oder noch in der nachlassenden Anspannung zu schreiben kann schnell aufwühlen oder den neutralen Blick auf die Situation verhindern.
Was bringt mir ein Angst-Tagebuch – Panikattacken und Ängste präzise auswerten und gegensteuern
Mit Hilfe eines Angsttagebuchs kann man seine Angst und Panik genauer analysieren und erhält wichtige Hinweise für die weitere Behandlung, den Umgang mit der Angst. Zunächst mal lernt man seine Auslöser kennen. Während diese bei dem einen Patienten eher physiologischer Natur sind dominieren bei anderen die kognitiven oder – seltener – motorischen Symptome. Das analysieren der auslösenden Faktoren hilft auch eine sich ankündigende Angst früher abzuwenden und beispielsweise mit Übungen zur Konzentrationslenkung in den Griff zu bekommen – da man durch die Analyse die Eskalationsstufen der Panikattacke kennenlernt kann man rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen.
Gedanken greifbar machen und gegensteuern
Auch die ängstlichen, negativ verzerrten Gedanken die man als Angstpatient hat, haben einen enorm großen Einfluss. Um diese destruktiven Gedanken aber nachhaltig verändern zu können muss man sie erst einmal genau kennen. Die Gedanken so exakt wie möglich zu protokollieren ermöglicht genau das. Da die Gedanken sich wiederholen kommt man ihnen mit dem führen eines Angsttagebuchs immer genauer auf die Spur.
Auch die Auseinandersetzung mit den Folgen der Angst und Panik ist wichtig. So wird einem mitunter erst durch das führen eines Angsttagebuchs klar wie sehr man sich durch falsches Vermeidungs- oder Sicherheitsverhalten in seinem Alltag immer mehr einschränken lässt.
Fazit: ein Angst-Tagebuch ist ein enorm hilfreiches Werkzeug zur Angstbewältigung
Durch das führen eines Angsttagebuchs erhält man nicht nur für sich selbst, sondern auch für einen Verhaltenstherapeuten wichtige und hilfreiche Informationen. Das konstruktive Auseinandersetzen mit der Angst führt einem nicht nur deren Irrationalität vor Augen, sondern vereinfacht auch die sinnvolle Anwendung z.B. von Konzentrationslenkungsübungen.